Kein Tag ist wie der andere – Schulleiter im Interview für „Mein Job, dein Job“

29.05.2020 CJD BBW Gera « zur Übersicht


Der Beruf Schulleiter ist sicherlich vielen bekannt. Aber was steckt eigentlich genau dahinter? Unsere Rubrik „Mein Job, dein Job“ soll Einblicke in die verschiedenen Berufsfelder im CJD BBW Gera geben. Jan Franke ist Schulleiter an der Förderberufsschule und nimmt uns mit seinem Interview hinter die Kulissen eines interessanten Jobs.

Herr Franke, was muss man sich unter dem Beruf „Schulleiter“ an der CJD BBW Gera Christophorusschule vorstellen?


Eine der spannendsten Aufgaben, die ich persönlich kenne. Der Beruf ist so vielseitig, dass man ihn schwer auf den Punkt bringen kann. Im Wesentlichen geht es darum, alles dafür zu tun, dass die Schule bestmögliche Bedingungen zum Lernen für jeden unserer Schüler und zum Arbeiten für die beschäftigten Lehrkräfte bietet.

Mit welchen 5 Schlagwörtern würden Sie Ihren Job beschreiben?

vielfältig, interessant, verantwortungsvoll, herausfordernd und erfüllend

Was war Ihre Motivation, sich im CJD BBW Gera als Schulleiter zu bewerben?

Aktiv beworben habe ich mich auf diese Stelle eigentlich nicht. Vielmehr bin ich über mehrere Jahre hineingewachsen. Die Grundlage dafür war meine Ausbildung zum Berufsschullehrer mit den Schwerpunkten Wirtschaft/Verwaltung und Sozialkunde. Darauf aufbauend habe ich mich berufsbegleitend im Bereich Sonderpädagogik und einer zweijährigen Fortbildung für pädagogische Führungskräfte weiterqualifiziert. So habe ich über die notwendigen fachlichen Voraussetzungen zur Besetzung der Schulleiterstelle verfügt. Alles weitere war dann eine Mischung aus Unterstützung durch meinen Vorgänger und seinen Stellvertreter, eine intensive Einarbeitung, Mut und natürlich auch ein bisschen Glück, so dass ich heute sehr froh und dankbar bin, diese Chance geboten bekommen zu haben.

Welche Eigenschaften muss man mitbringen, um Ihren Job zu machen?

Als ich im Jahr 2016 Schulleiter der CJD Christophorusschule Gera geworden bin, habe ich zum Amtsantritt von meinen damaligen Kollegen ein Plakat geschenkt bekommen, auf dem deren Wünsche an mich und meine Person im neuen Job formuliert wurden. Darauf zu lesen sind Worte wie Vertrauen, Gerechtigkeit, Lockerheit, Zuverlässigkeit, Einfühlungsvermögen, Loyalität, Ehrlichkeit, fachliche Kompetenz, Durchsetzungsvermögen und Gleichberechtigung. Dieses Poster hängt bis heute an einer zentralen Stelle in meinem Büro. Es erinnert mich täglich an die Eigenschaften, die von mir als Schulleiter erwartetet werden und die ich persönlich als sehr wichtig für die Ausübung dieses Berufes erachte.

Wie sieht so ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?


Typische Tage gibt es kaum. Kein Tag ist wie der andere, das macht den Beruf für mich persönlich auch so interessant. Es existieren allerdings Aufgaben, die immer wieder anfallen. Dazu zählen: Gespräche mit Kollegen und Schülern, E-Mails bearbeiten, Telefonate führen, Anträge und Formulare unterschreiben, Gesetze lesen und interpretieren, Termine bei Ämtern und Verbänden wahrnehmen, an einigen Tagen eigenen Unterricht halten und leider sehr viel Zeit in Meetings verbringen. Was mir persönlich sehr wichtig ist, dass ich nach Möglichkeit jeden Lehrer der Schule mindestens einmal am Tag persönlich begrüßen und eventuell mit ihm ins Gespräch kommen kann.

Gibt es Herausforderungen, mit denen Sie sich in Ihrem Alltag auseinandersetzen müssen?

Meistens ist es so, dass die Tage, an denen man denkt, heute wird es etwas ruhiger laufen, am Ende die herausforderndsten werden. Das liegt daran, dass an solchen Tagen häufig ungeplante Dinge auf einen zukommen, denen man dann recht unvorbereitet gegenübersteht. Glücklicherweise habe ich aber ein super Team, auf welches ich mich immer verlassen kann und mit dessen Hilfe bislang jede Herausforderung gemeistert werden konnte.

Was ist für Sie das Besondere an Ihrem Beruf?

Das Besondere ist eigentlich die Vielseitigkeit des Berufes. Kein Tag ist wie der vorherige und kaum eine Aufgabe gleicht der anderen. Man ist in der Lage, etwas zu bewegen und Schule entsprechend den eigenen Überzeugungen zu gestalten. Wenn ich dabei die vergangenen drei Jahre meiner Tätigkeit als Schulleiter rekapituliere, fällt mir eigentlich kein Tag ein, an dem ich mit Widerwillen ins CJD gegangen bin. Ich glaube allein dies ist schon etwas Besonderes, wofür ich sehr dankbar bin.


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