Auf den Spuren Martin Luthers – Exkursion des CJD BBW Gera auf die Wartburg

06.06.2018 CJD BBW Gera « zur Übersicht

Geschichte mag für manches Azubi-Ohr staubig und langweilig klingen. Wie lebendig und interessant Thüringer Geschichte jedoch sein kann, hat die Religionsklasse der CJD BBW Gera Christophorusschule erlebt. Die Schüler des 2. und 3. Lehrjahres des Religionsunterrichts hatten sich mit Blick auf das 500-jährige Reformationsjubiläum im vergangenen Jahr intensiv mit den Zielen und Anliegen der Reformatoren um Martin Luther beschäftigt. So machten sie sich am 26. April 2018 in Begleitung von Religionslehrer Olaf Sorge und seinen Kolleginnen Sabine Lange und Melanie Laudenbach mit einem Bus auf den Weg nach Eisenach.

Die 30-köpfige Gruppe hat auf dieser Exkursion die Wartburg als Ort der Bibelübersetzung Martin Luthers und Reformationsstätte in den Blick genommen. Gemeinsam wollten sie sich vergewissern, welche Bedeutung einer Bibelübersetzung in eine einheitliche deutsche Sprache für das Leben und den Glauben unzähliger Generationen zukommt.

Martin Luther hatte die wenigen Monate von 1521 bis 1522 in Schutzhaft, als Junker Jörg getarnt, auf der Wartburg zugebracht und mit seiner Bibelübersetzung des Neuen und der 150 Psalmen des Alten Testaments intensiv genutzt. Dies stand den Schülern plastisch vor Augen, als sie die Lutherstube in Augenschein nahmen.

Auch die Erinnerung an die heilige Elisabeth von Thüringen durfte am Ort des Geschehens nicht fehlen. Im 13. Jahrhundert  hatte sie vielen Eisenacher Armen, Notleidenden und Kranken im Sinne Jesu unzählige Male ihre Zuwendung, Nächstenliebe und Hilfe geschenkt. Berühmt wurde sie schließlich durch das Wunder, bei dem die milden Gaben, die sie den Armen zugedacht hatte, bei einer Kontrolle von Soldaten des Landgrafen, in ihrem Korb zu Rosen geworden waren und sie vor Strafe bewahrten.

Neben Martin Luther und der heiligen Elisabeth bestaunten die Geraer auch das berühmte Wandgemälde Moritz von Schwinds zum legendären Sängerwettstreit um Walther von der Vogelweide oder Wolfram von Eschenbach.

Die Führung durch die Räume und Gemächer der Burg war für alle Teilnehmer aufschlussreich und mitreißend, dank der Lebendigkeit und des Erzähltalents des Touristenführers. Er fesselte alle mit seiner Begeisterung.

Das Wetter zeigte verteilt über den Tag die ganze Palette seiner Möglichkeiten: Es war wechselhaft – mal Sonne, mal Regen, dazu ein schneidender, kalter Wind. Der Aufstieg einiger Wagemutiger auf den Burgturm bescherte trotz des starken Windes eine traumhafte Aussicht auf die Gegend rundum Eisenach, die vielen in Erinnerung bleiben wird.

Die tolle Atmosphäre und Gemeinschaft, die innerhalb der Gruppe an diesem Tag entstand, war so bemerkenswert wie hilfreich zugleich. Schließlich galt es für die Gruppe auf der Rückfahrt noch eine Belastungsprobe zu bestehen: Sie stand auf der Autobahn ca. zwei Stunden im Stau. Ein Quiz sowie eine kleine Tombola, bei der jedes Los gewann, boten die Chance, die Erlebnisse dieses Tages zu verarbeiten, und sorgten für eine willkommene Auflockerung der Stimmung im Bus.

Mit positivem Denken und großer Geduld aller, vor allem der bewundernswerten Gelassenheit des Busfahrers, meisterten die Jugendlichen auch diese Herausforderung und waren am Abend müde und glücklich wieder zurück im CJD BBW Gera. Allen ist dieser Exkursionstag zu einem unvergesslichen Erlebnis geworden.

 

Das sagen die Teilnehmer zur Exkursion:

„Mir hat die Führung richtig gut gefallen. Der Mann hat das Klasse gemacht. Er hat so spannend und eindrucksvoll von der Entstehung der Wartburg erzählt, dass man einfach zuhören musste.“

„Ich dachte, da war nur der Martin Luther, doch es gab so viel mehr zu erfahren. Absolut interessant!“

„Mir hat es auf jeden Fall gefallen, die Führung miterleben zu dürfen. Die Gelegenheit hat man nicht sehr oft. Wir konnten sogar noch viel mehr sehen als sonst, zum Beispiel das Ritterbad. Den Aussichtsturm konnten wir auch besteigen, was ich trotz des schlechten Wetters ausgenutzt habe.“

„Das Panorama rund um die Wartburg war echt beeindruckend. Der Sängersaal und das Zimmer der heiligen Elisabeth haben mir am besten gefallen. Die gute Laune im Bus war ansteckend und die Lostrommel mit dem Quiz von Herrn Sorge haben trotz Stau die Rückfahrt zu einem Erlebnis gemacht.“

„Ich wusste vorher wenig über die Geschichte und mich hat es beeindruckt, welche Personen im Laufe der Zeit auf der Wartburg gelebt haben. Die Architektur und die Gestaltung der einzelnen Säle und Zimmer fand ich allesamt beeindruckend.“