Auf den Spuren Luthers

07.04.2017 CJD BBW Gera « zur Übersicht

In allen Weltreligionen dient eine Pilgerreise der besonderen Beziehungspflege zwischen Gott und Mensch. Um dies mitempfinden zu können, haben sich sechs Jugendliche aus dem CJD Berufsbildungswerk Gera auf eine solche Reise begeben. Ihr Weg führte sie am ersten Aprilwochenende entlang des Lutherwegs in Thüringen – von Paulinzella über Arnstadt nach Erfurt. Gleichzeitig war diese Wanderung Auftakt eines religionspädagogischen Gesamtpakets des CJD Berufsbildungswerks Gera im Lutherjahr. Stefanie Sauter und Tobias Pestel, sozialpädagogische Mitarbeiter im Internat des Berufsbildungswerks, wanderten auch mit. Sie erzählen uns, was sie auf ihrer gemeinsamen Reise erlebten.

Den Alltag hinter uns lassen, neue Erfahrungen sammeln und Körper, Geist und Seele in Einklang bringen waren unsere Ziele für die dreitägige Pilgerreise. Um vorbereitet in das Wochenende zu starten, sprachen wir im Vorfeld über die Bedeutung des Pilgerns, den geplanten Streckenverlauf sowie notwendige Utensilien. Nicht nur genügend Wechselwäsche, sondern auch das Campinggeschirr für unterwegs sollte in den Rucksäcken Platz finden – und natürlich auch der Pilgerpass.

Am Freitag, 31. März 2017, fuhren wir zunächst nach Erfurt, um von dort aus mit dem Zug zu unserem Ausgangspunkt in Paulinzella zu gelangen. Hier schauten wir uns die sehr gut erhaltene Klosterruine an. Wir hörten ein kleines Gebet und sprachen gemeinsam einen Segen für die Pilgertour. Die erste Etappe führte uns, nach dem „Aufstieg“ zum Singerberg, durch die reizvolle Thüringer Hügellandschaft Richtung Behringen. Unterwegs hielten wir mehrfach inne, um die Landschaft zu genießen. Danach kam unser mitgeführtes Campinggeschirr endlich zum Einsatz, damit wir uns bei einer Suppe und einem Getränk stärken konnten. Am späten Abend erreichten wir unsere Unterkunft im Sonnenhof Behringen.

Ausgeschlafen starteten wir am zweiten Tag zum Zielort Arnstadt. Auf diesem Teil des Lutherwegs bestaunten wir in Dornheim die Kirche St. Bartholomäus, in der Johann Sebastian Bach seine erste Frau heiratete. Uns bot sich die Möglichkeit, einen Stempel in unserem Pilgerbuch zu erhalten und unsere Füße nach den ersten anstrengenden Kilometern auszuruhen. In Arnstadt angekommen besuchten wir die Bachkirche und die Tourist-Information. Ein weiterer Stempel für den Pilgerpass und ein Eis fürs Gemüt waren der Lohn der Mühen des zweiten Tages.

Nach einer erholsamen Nacht und einem ausgiebigem Frühstück im Jugendgästehaus Arnstadt des CJD Ilmenau traten wir zu unserer letzten Etappe nach Erfurt an. Wir folgten dem Fluss Gera, um in unsere Landeshauptstadt zu kommen und hatten hier die Gelegenheit, den imposanten Erfurter Dom zu bestaunen. Beeindruckt traten wir unsere Rückfahrt nach Gera an. Doch vorher stellten wir fest: Stolze 64 km haben wir gemeinsam zurückgelegt, viel erlebt und inne gehalten. Unsere Ziele haben wir also durchaus erreicht.